Was ist vollsynthetisches Öl?
Vollsynthetische Öle sind künstlich geschaffene Schmieröle, welche über verbesserte Öleigenschaften im Vergleich zu Mineralölen verfügen. Die Herstellung der vollsynthetischen Öle gelingt durch chemische Verfahren wie Synthesetechnologien oder Polymerisation. Kurzkettige Kohlenwasserstoffverbindungen werden zu mittel- und langkettigen Kohlenwasserstoffverbindungen zusammengefügt und ergeben vollsynthetisches Öl. Der Vorteil dabei ist, dass man die Formel und Konsistenz genau auf die Bedürfnisse des Anwendungsfalles abstimmen kann. Typische vollsynthetische Öle sind Polyalphaolefine (PAO), Polyalkylenglykole (PAG) und Esterverbindungen. Bei Motorölen kommen oftmals vollsynthetische Öle zum Einsatz.
Ist vollsynthetisches Öl besser?
Die Vorteile von vollsynthetischen Ölen gegenüber Mineralölen sind ein besseres Viskositäts-Temperatur-Verhalten (bei Kälte und Wärme), ein besserer Verschleißschutz, ein geringerer Reibwiderstand im Motor und eine damit verbundene Kraftstoffeinsparung. Darüber hinaus sind synthetische Öle langlebiger als Mineralöle und erhöhen die Ölwechselintervalle. Beigefügte Additive verstärken die Öleigenschaften zusätzlich und machen die Öle noch leistungsfähiger. Da sich einige Additive nur in Mineralöl lösen, ist ein geringer Anteil von Mineralöl selbst in vollsynthetischem Öl enthalten. Daher ist der Begriff „vollsynthetisches Öl“ irreführend und gibt eher den Hinweis auf einen hohen Gehalt an Syntheseöl im Produkt. Kein Motoröl ist zu 100% vollsynthetisch. Nur manche Bestandteile können vollsynthetisch sein.
Durch die aufwändige Produktion sind vollsynthetische Öle hochpreisiger in der Anschaffung. Bei vielen Anwendungen werden vollsynthetische Öle nicht unbedingt benötigt, da auch Mineralöle oder teilsynthetische Öle den Anforderungen gerecht werden. Vollsynthetische Öle werden vor allem bei Hochleistungsmotoren benötigt, wie sie im Rennsport eingesetzt werden.
Motoröl | 2-Takt-Öl | Unterschied zu teilsynthetischem Öl
Synthetisches Motoröl von ADDINOL
Typische vollsynthetische Motorenöle sind solche, welche für ein breites Temperaturspektrum ausgelegt werden. Das sind z.B. kälteresistente Öle der SAE-Klassen 0w-x oder 5w-x. Es gibt jedoch auch Syntheseöle für leistungsstarke Motoren, die z.B. den SAE-Klassen 10w40 oder 10w60 zugerechnet werden. Wir haben einige Motoröle mit hohen Anteilen an Syntheseöl aus der ADDINOL Produktfamilie für Sie zusammengestellt.
ADDINOL PREMIUM 020 FE
Viskosität:
SAE 0W-20
Spezifikationen / Freigaben:
ACEA C5
VW 508 00, VW 509 00, Porsche C20
ADDINOL SUPERIOR 030
Viskosität:
SAE 0W-30
Spezifikationen / Freigaben:
ACEA A3/B4
API CF, API SN
ADDINOL GIGA LIGHT MV 0530 LL
Viskosität:
SAE 5W-30
Spezifikationen / Freigaben:
ACEA C3
API SP
BMW Longlife-04, MB 229.31, MB 229.51, MB 229.52, VW 504 00, VW 507 00, Porsche C30
ADDINOL SUPERIOR 040
Viskosität:
SAE 0W-40
Spezifikationen / Freigaben:
ACEA A3/B4
API CF, API SN
ADDINOL SUPER LIGHT 0540
Viskosität:
SAE 5W-40
Spezifikationen / Freigaben:
ACEA A3/B4
API CF, API SP
MB 229.5, VW 502 00, VW 505 00, Renault RN0710, Renault RN0700, MB 226.5, MB 229.3
Synthetisches Zweitaktöl
2-Takt-Motoren sind mitunter höchsten Belastungen ausgesetzt und benötigen ebenso vollsynthetische Öle, um höchste Leistungen zu erbringen. Das betrifft Privatanwender wie Rennsportler gleichermaßen. ADDINOL hat zu diesem Anlass synthetische Zweitaktöle im Sortiment.
ADDINOL POLE POSITION HIGH SPEED 2T
Spezifikationen / Freigaben:
ISO L-EGD, JASO FD, Lang Tuning
ADDINOL SUPER SYNTH 2T MZ 408
Spezifikationen / Freigaben:
API TC, API TC+
ISO L-EGD, JASO FD
Unterschied zwischen vollsynthetischem und teilsynthetischem Öl
Was ist der Unterschied zwischen vollsynthetischem und teilsynthetischem Öl?
Der Begriff „synthetisches Öl“ ist nicht geschützt oder gar durch Normen standardisiert. Jeder Hersteller kann den Begriff verwenden, wenn das Öl synthetische Anteile enthält.
Bei vollsynthetischem Öl ist davon auszugehen, dass der Anteil von Gruppe IV-Grundölen (PAO) und Gruppe V-Grundölen (Ester) sehr hoch ist und den Anteil an Mineralöl übertrifft. Es gibt jedoch keine genormte Definition von dem Begriff „vollsynthetisch“. Die genaue Zusammenstellung eines Motoröls aus Syntheseöl, Mineralöl und Additiven obliegt dem Hersteller und richtet sich nach den Spezifikationen, welche das Öl später erfüllen muss.
Teilsynthetisches Öl besteht aus einem höheren Anteil Mineralöl. Syntheseöl muss zu mindestens 10% hinzugegeben werden. Zudem werden weniger Gruppe IV-Grundöle beigemischt und mehr Gruppe III-Grundöle verwendet, welche vornehmlich durch Hydrocracking von Mineralöl gewonnen werden. Die teilsynthetischen Öle sind zumeist ebenso für die meisten Anwendungen und Motoren ausreichend. Viele Herstellerfreigaben können mit teilsynthetischen Ölen abgedeckt werden.
Kann man vollsynthetisches und teilsynthetisches Öl mischen?
Beide Ölsorten sind miteinander kompatibel und mischbar. Jedoch wird das Mischen von Ölen unterschiedlicher Hersteller und Viskositätsklassen nicht empfohlen. Füllen Sie generell nur Öl ein, welches den Herstellerangaben entspricht und im besten Fall nur eine Sorte. Sollten zwei Öle über dieselbe Freigabe verfügen, ist eine Mischung relativ unbedenklich, aber dennoch nicht notwendig. Werden zwei verschiedene Öle unterschiedlicher Freigabeklassen miteinander vermischt, kann es Wechselwirkungen durch die verschiedene Additivierung geben oder die Grundviskosität könnte sich drastisch ändern. Das führt im Zweifel zu Langzeitschäden im Motor und Garantieverlusten. Daher raten wir Ihnen davon ab, vollsynthetisches und teilsynthetisches Öl miteinander zu mischen. Greifen Sie darauf nur im Notfall zurück, wenn Mangelschmierung droht. Führen Sie zeitnah einen Komplettwechsel des gemischten Öls durch, wenn es sich gar nicht vermeiden lässt.